Deutscher Gewerkschaftsbund

28.04.2020

Datenschutz: Tool-Alternativen für Zoom, Skype, WhatsApp und Co.

Video- und Kollaborationstools (wie Zoom, Slack, Whatsapp, Google Hangouts oder Skype) sind in der Corona-Krise sehr gefragt. Allerdings fallen einige dieser Programme beim Datenschutz durch oder sind zumindest bedenklich, weil Daten auf Servern in den USA landen. ver.di hat deshalb ein Liste von Webseiten, NGOs und Blogs zusammengestellt, die alternative Tools auflisten.

teaser Team digitale Arbeit agil pexels_com

Das Coronavirus hat den Arbeitsalltag fast aller Beschäftigten verändert. Egal ob im Homeoffice oder weiterhin aus dem Büro oder an der Werkbank – die direkten Kontakte sollen beschränkt werden. Deshalb hat die Krise zu einem Boom von Video- Telefonkonferenztools und Kollaborations-Apps geführt. Software, die bis vor einigen Monaten nur von Startup-Unternehmen genutzt wurde, ist nun rund um den Globus im Einsatz. Auch wenn viele dieser Tools den Arbeitsalltag in der Krise vereinfachen, gilt es vorsichtig zu sein. Besonders GewerkschafterInnen und Betriebsräte sollten wachsam sein, wenn es um den Datenschutz geht.

Ver.di: Liste mit Tool-Alternativen

ver.di hat aus diesem Grund eine Liste mit Software und Tools zusammengestellt, die datenschutzsicherer sind. „Wir wollen alle unterstützen, die zuhause arbeiten und aufgrund von Corona auch ihre Freizeit daheim verbringen. Deshalb haben wir diverse Online-Dienste und -Werkzeuge (wie Videokonferenzen, Telefonkonferenzen, Chats, Online-Dokumentbearbeitung, etc.) gelistet. Damit wollen wir helfen, online zu kommunizieren, ohne auf die Tools großer Datenkraken und kostspieliger Angebote zurückzugreifen“, heißt es auf der ver.di-Webseite. Bei den Tools handelt es sich um Open-Source-Anwendungen. Zudem gibt es Links auf Blogs und NGOs, die über das Thema Datenschutz und Tools schreiben. „Die vier aufgeführten Listen der diversen (Bürgerrechts-)Organisationen im In- und Ausland sind nicht abschließend; nicht jede Aussage konnte im Detail geprüft werden. Für Ergänzungen und Hinweise sind wir Euch dankbar“, schreibt ver.di.

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Beispiel Videokonferenzen: Alternative zu Zoom und Google Hangouts

In der Corona-Krise arbeiten hunderttausende im Home Office. Über Videokonferenztools wird der Job organisiert. Die Auswahl für Konferenzsoftware ist groß. Welche bietet aber den höchsten Schutz der Privatsphäre? Zwar glänzt der Branchenprimus Skype mit gutem Design und stabiler Technik, aber 2011 wurde die Anwendung vom US-Konzern Microsoft aufgekauft. So gibt es für Videokonferenzen datensichere Open Source-Varianten. Für die Übertragung von Videokonferenzen könnten NutzerInnen alternativ auf Jitsi setzen. Seit 2015 kann Jitsi direkt im Browser ohne Softwareinstallation ausgeführt werden, einstweilen für Chrome und Opera sowie für Mozilla Firefox ab der Version 40. Jitsi macht auch Konferenzen mit mehreren TeilnehmerInnen möglich. Die EntwicklerInnen haben darauf geachtet, dass die Anwendung mit geringen Server-Ressourcen auskommt und sparsam mit der Bandbreite ist. https://jitsi.org

Genossenschaftliche Services

Die Genossenschaft Hostsharing (Hostsharing eG) fördert ihre Mitglieder durch die Bereitstellung einer hochverfügbaren Hosting-Plattform mit individuell anpassbaren Serviceleistungen und Beratung. Dieses Jahr feiert die Genossenschaft ihr 20jähriges Jubiläum und stellt ihren Genossenschafter*innen eine Reihe guter Online-Tools zur Verfügung:

https://www.hostsharing.net/

Electric Embers coop (EE) ist eine “worker cooperative providing internet hosting services and support... to nonprofits, artists, cooperatives, and others contributing to the common good” (US/Canada, englisch).

https://electricembers.coop

Toolvorschläge von (Bürgerrechts-)Organisationen (ein Auszug)

Digitalcourage

https://digitalcourage.de/blog/2020/corona-homeoffice-tipps

Bits und Bäume

https://bits-und-baeume.org/kommunikations-tools/de

Free Software Foundation Europe e.V.

ist ein gemeinnütziger Verein, der „Menschen im selbstbestimmten Umgang mit Technik unterstützt“ (D, deutsch, englisch, suomi, francais, italiano, nederlands).

https://fsfe.org/

Der Verein hat eine ausführliche Liste von Tools und ihren Funktionen mit technischen Details erstellt (englisch)

https://wiki.fsfe.org/Activities/FreeSoftware4RemoteWorking

fairkom

(Österreich) ist eine Gesellschaft zur Förderung medialer Kommunikation und immaterieller Gemeingüter (AT, deutsch, englisch). fairapps soll eine starke Alternative zu den Web-Anwendungen großer IT Konzerne werden – grün, ohne Datenverkauf, werbefrei und ohne versteckte Hintertüren im Code. Bereits jetzt bietet die fairkom Gesellschaft als „Genossenschaft light“ folgende Produkte:

·      fairbusiness,

·      fairlogin,

·      fairapps,

·      fairchat,

·      fairmeeting,

·      faircloud,

·      fairoffice,

·      fairweb,

·      FairChains,

·      board.net

fairapps.net bietet ein Portfolio an Messenger- und Videokonferenz Programmen, Cloud-Services, Projektmanagement- und weiteren Tools zum kollaborativen Arbeiten. Unter https://fairmeeting.net/ kann man sofort eine Videokonferenz eröffnen. Es gilt „pay what you can“ und „ausprobieren kostet nix“.

https://www.fairkom.eu/

Wikimedia

Wikimedia bietet eine Liste mit kommerziellen und Freien Tools - Einordnung der Features, Ups und Downs: https://meta.wikimedia.org/wiki/WikiProject_remote_event_participation


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